Wolfgang Pütz - Steuerbüro in Mönchengladbach seit 1968

Neuregelung bei der Abschreibung von geringwertigen Wirtschaftsgütern ab 01.01.2018

20. November 2017

Mit dem Gesetz gegen schädliche Steuerpraktiken im Zusammenhang mit
Rechteüberlassungen wurden die Grenzen für selbstständig nutzbare bewegliche
Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, deren Anschaffungs- und
Herstellungskosten bestimmte Grenzen nicht überschreiten, – sog. geringwertige
Wirtschaftsgüter (GWG) – angehoben. Danach gilt ab 1.1.2018:

Sofortabschreibung: GWG, deren Anschaffungs- und Herstellungskosten 800 € (bis 31.12.2017 = 410 €)
nicht übersteigen, können im Jahr der Anschaffung oder Herstellung sofort abgeschrieben werden.
Wird von dem Recht Gebrauch gemacht, sind GWG, die den Betrag von 250 € (bis 31.12.2017 =150 €)
übersteigen, in einem laufenden Verzeichnis zu erfassen, es sei denn, diese Angaben sind aus der
Buchführung ersichtlich. Entscheidet sich der Unternehmer für die Sofortabschreibung der GWG unter 800 €,
gelten für Wirtschaftsgüter über 800 € die allgemeinen Abschreibungsregelungen.

Computerprogramme: Die in den Einkommensteuer-Richtlinien genannte Grenze für die Behandlung von
Computerprogrammen wie Trivialprogramme in Höhe von 410 € war an die Grenze für die Bewertungsfreiheit
geringwertiger Wirtschaftsgüter angelehnt.

Im Rahmen der nächsten Überarbeitung der Einkommensteuer-Richtlinien ist auch hier eine Anhebung auf 800 € vorgesehen.

Sammelposten: Nach wie vor besteht die Möglichkeit, GWG über 250 € (bis 31.12.2017 = 150 €) und
unter 1.000 € in einen jahresbezogenen Sammelposten einzustellen und über 5 Jahre abzuschreiben.
Sie brauchen dann nicht in ein laufendes Verzeichnis aufgenommen werden. Auch Wirtschaftsgüter unter 250 €
(bis 31.21.2017 unter 150 €) können in den Sammelposten aufgenommen werden und müssen nicht zwingend im
Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben werden.

Anmerkung: Es gilt zu beachten, dass das Wahlrecht für die Sofortabschreibung oder den Sammelposten für alle
in einem Wirtschaftsjahr angeschafften Wirtschaftsgüter nur einheitlich ausgeübt werden kann.

Überlegung: In Hinblick auf diese Neuregelungen lohnt sich – aus steuerlicher Sicht und wenn wirtschaftlich
sinnvoll – ggf. die Beschaffung derartiger Wirtschaftsgüter in das Jahr 2018 zu verlagern, um damit die besseren
Abschreibungsbedingungen zu nutzen.